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Nikolaus und Luise Koch

NIKOLAUS KOCH - Namensgeber

*18. Juli 1908  †19. März 1982

Das Leben des Namensgebers der Stiftung, Nikolaus Koch, ist untrennbar mit der Geschichte des Trierischen Volksfreunds verbunden. Seit 1878 führte die Familie Koch das Verlagshaus und die Regionalzeitung und übergab deren Leitung jeweils vom Vater auf den Sohn. Nikolaus Koch war der letzte männliche Vertreter der Familie, der sein Leben dieser Aufgabe widmete.
Durch die schwierigen Zeiten historischer Brüche hindurch leitete er das Unternehmen von 1935 bis zu seinem Tode im Jahr 1982 und prägte die Entwicklung und das Wesen des Trierischen Volksfreunds. Die Etablierung einer freien und unabhängigen Tagespresse in Trier war stets das Ziel seiner Bemühungen.


LUISE KOCH - Stifterin

*20. Juli 1907  †31. Januar 1993

Bereits zu Lebzeiten engagierten sich Nikolaus und Luise Koch im Stillen für die sozial schwachen Mitmenschen vornehmlich im Verbreitungsgebiet der Zeitung. Der Stiftungszweck entsprach dem sozialen Verständnis und der Werteorientierung des Ehepaars. So sollte sich die Nikolaus Koch Stiftung in ihrem Sinne der Förderung der Berufsausbildung, Ausbildung und Fortbildung sowie der Unterstützung von Waisenhäusern und Institutionen für körperlich und/oder geistig behinderte Menschen im Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Trier widmen.

EINE ZEITZEUGIN BERICHTET

KATHARINA OKFEN

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Katharina Okfen (geb. 12. Januar 1937) war über einen Zeitraum von mehr als 41 Jahren die persönliche Sekretärin der Eheleute Koch beim Trierischen Volksfreund. Gemäß Stiftungssatzung ist Frau Okfen ein geborenes Mitglied des Beirats der Nikolaus Koch Stiftung.

Vor 25 Jahren gründete Luise Koch – wie von ihrem Ehemann dem Verleger Nikolaus Koch vorgedacht – die Stiftung das gemeinsame Erbe. Welche Glückwünsche würde Herr Koch zum 25. Geburtstag der Nikolaus Koch Stiftung überbringen?

Herr Koch wäre sicher sehr stolz auf all das, was die Nikolaus Koch Stiftung der Region Trier über die letzten 25 Jahre Gutes getan hat. Insofern würde er zum Jubiläum herzlich gratulieren und zum „weiter so“ ermutigen.

Nikolaus Koch galt gemeinhin als eher öffentlichkeitsscheu. Eine gemeinnützige Stiftung muss jedoch als steuerbegünstigte Institution Rechenschaft ablegen über ihr Tun und Wirken.
Wie wäre der Stifter mit diesem Spagat umgegangen?

Ja, Herr Koch liebte nicht so sehr das Rampenlicht, wenn es um seine eigene Person ging. Er war sehr zurückhaltend, was mit der eigenen Biografie und den Wirren der Geschichte zusammenhängt. Das hat sich über die Jahre – insbes. mit den verschiedenen öffentlichen Auszeichnungen wie dem Ehrensiegel der Stadt Trier und später mit dem Bundesverdienstkreuz – etwas gegeben. In Bezug auf die „Transparenzpflichten“ einer Stiftung würde er heute sicher über seinen Schatten springen und er hätte nichts dagegen, dass die Stiftung über ihre Aktivitäten berichtet.

Auch zu Lebzeiten setzten sich Nikolaus Koch und seine Ehefrau Luise für ihre Mitmenschen ein. Was war ihnen besonders wichtig bei ihrem eigenen sozialen Engagement?

Die Eheleute Koch waren schon immer altruistisch und mildtätig aktiv, wenn auch eher im Stillen. So ließen sie Menschen in Not ihre Unterstützung zukommen, ob dies beispielsweise Kriegshinterbliebene oder arme Menschen waren. Auch verwaiste und behinderte Menschen lagen Herrn Koch sehr am Herzen. Oftmals kamen die Hinweise aus den lokalen Kirchen oder Klöstern. Auch für die bedürftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Trierischen Volksfreunds selbst setzte sich das Verlegerehepaar aktiv ein. Ich erinnere mich noch daran, wie ich immer Lebensmittelpakete zusammenstellte und diese dann zu Weihnachten an die Bedürftigen verteilt wurden. Geldspenden waren jedoch aus gutem Grund eher die Ausnahme.

Wie in der Festschrift zum 100. Geburtstag des Verlegers von verschiedenen  Zeitzeugen dokumentiert, waren die zentralen Werte von Nikolaus Koch Arbeit, Heimat, Familie und Glaube. Darüber hinaus wird ihm ein sehr gutes Gespür für alles Ungerechte bescheinigt. Was würde Herrn Koch in unserer heutigen Zeit besonders am Herzen liegen? Für was würde er heute einstehen?

Das ist schwer zu sagen, aber auch heute würde Herr Koch Menschen in Not helfen und sich wie stets für alle benachteiligten Gruppen einsetzen. Besonders würde ihm wohl die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen am Herzen liegen.

Nikolaus Koch war der Region Trier eng verbunden. Was bedeutete Heimat für ihn?

Heimat bedeutete in der Tat sehr viel für den Verleger. Zwar war er einmal im Jahr auf Verwandtschaftsbesuch in Norddeutschland, aber er kam immer wieder gerne in sein Trier zurück. Herrn Koch lagen die Stadt und die Region sehr am Herzen. Er hatte wie bereits geschildert einen großen Gemeinsinn, war aber auch an der städtebaulichen Weiterentwicklung von Trier sehr interessiert. Ihm war daran gelegen, dass die Stadt gut funktionierte.

Was würden Nikolaus und Luise Koch angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen den heutigen Stiftungsverantwortlichen für die künftige Gestaltung der Nikolaus Koch Stiftung mit auf den Weg geben?

Das von den Eheleuten hart erarbeitete Vermögen ist in der Nikolaus Koch Stiftung ungeschmälert vorhanden, ja sogar vermehrt worden und von den Erträgen verwirklicht die Stiftung ihren Stiftungszweck. Das war ganz im Sinne der Kochs. Sie würden die Stiftungsverantwortlichen darin bestärken, den eingeschlagenen Weg fortzuführen, indem sie sorgfältig und abwägend das vorhandene Vermögen sichern und mehren, um so letztlich den Stiftungszweck nachhaltig erfüllen zu können, damit möglichst viele Menschen in der Region von der Nikolaus Koch Stiftung profitieren.
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