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Die Bissula – Messfahrten mit einem römischen Handelsschiff

Im Juli 2019 wurde im Bauhafen des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Trier die erste 1:1-Rekonstruktion eines seegängigen römischen Handelsschiffs auf den Namen „Bissula“ getauft. Es handelt sich um einen knapp 17m langen und 5m breiten Frachtsegler aus der römischen Kaiserzeit, der in der Bucht von Laurons gefunden wurde. Der über zwei Jahre hinweg erfolgte Nachbau entstand in enger Kooperation zwischen der Universität Trier (Fachbereich Geschichte) und der Hochschule Trier (Fachbereich Maschinenbau).

Das Hauptziel des Projekts besteht darin, die Leistungsfähigkeit eines seetauglichen römischen Handelsschiffs zu untersuchen, um Einblicke in den antiken Seehandel zu gewinnen. Durch den detaillierten Nachbau und die anschließende Erprobung des Schiffs sollen Erkenntnisse über die nautischen Fähigkeiten antiker Schiffe, ihre Segelcharakteristiken sowie die damit verbundenen Seerouten gewonnen werden. Dabei kommen moderne Technologien wie elektronische Messmethoden zum Einsatz.

Nach mehrjährigen wissenschaftlichen Mess- und Testfahrten auf der Mosel werden im Herbst 2023 Daten zur Leistungsfähigkeit des rekonstruierten Schiffs auf dem Mittelmeer, in der Bucht von Cannes, erhoben. Ein echtes Highlight, da die Bissula nun wieder genau dort segelt, wo das Original vor fast 2000 Jahren gesegelt ist.

Dieses Projekt bietet damit Studierenden und Mitarbeitenden der Universität Trier sowie der Hochschule Trier die Möglichkeit, Geschichte auf eine einzigartige Weise zu erleben.
Daneben profitieren aber auch Wirtschaftswissenschaften, Verkehrsplanung und Umweltschutz von dem Vorhaben. Durch das Studium der antiken Seefahrt können die Anfänge der Globalisierung und des interkulturellen Austauschs nachvollzogen und besser verstanden werden, wie Handel und Kommunikation über weite Entfernungen hinweg funktionieren.

Seit der Entstehung des Handelsschiffes unterstützt die Nikolaus Koch Stiftung das Projekt durch verschiedene Förderungen; u.a. die interdisziplinäre Studierendenausbildung zur Erforschung und Vermittlung des römischen Gütertransports auf den Wasserwegen und damit einhergehend die Vermittlung der erworbenen Kompetenzen an Schülerinnen und Schüler in der Region Trier.

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