Aufbau eines Labors für Biomechanik
Im neuen Studiengang Sport- und Rehatechnik baut der Fachbereich Technik an der Hochschule Trier im Rahmen der Vorlesung Biomechanik und Fertigungstechnik ein Biomechanik Labor auf. Damit soll es künftig möglich sein, medizintechnische Geräte für Sport und in der Rehabilitation zu entwickeln. Aber auch im industriellen Alltag sind Hilfseinrichtungen für anspruchsvolle Montagen (z. B. Überkopfmontagen) auf dem Vormarsch. Optimal ist deren Einsatz dann, wenn diese Einrichtungen individuell an den Menschen und an die Arbeitssituation oder Rehasituation angepasst sind. Damit künftige Ingenieure, die an der Schnittstelle mit Medizinern und Ergonomiespezialisten arbeiten, derartige Einrichtungen entwickeln können, muss der betroffene Mensch und seine biomechanischen Belastungen und Dimensionen analysiert werden. Dazu ist eine entsprechende Ausbildung, Ausstattung und Einrichtung erforderlich.
Dies wird insofern immer wichtiger, da der Kostendruck im Gesundheitswesen zunimmt. Des Weiteren wird es auf Grund unseres demographischen Profils in Deutschland – und nicht nur dort – erforderlich sein, die Arbeitnehmer länger als bisher zu beschäftigen. Bereits heute verdoppeln sich die Reha- und Klinikaufenthalte bei über 50-jährigen gegenüber Arbeitnehmern unterhalb dieser Altersgrenze. Will man Beschäftigte länger eine körperlich anspruchsvolle Tätigkeit ausüben lassen, muss man früher und gezielter Belastungen aus dem Arbeitsalltag und damit Verschleiß entgegenwirken. Dazu ist es erforderlich, Arbeitsplätze frühzeitig zu optimieren und Entlastungshilfen (z. B. Exoskelette) zu entwickeln und im industriellen Umfeld zu erproben und einzusetzen.
In der Vorlesung Biomechanik wird dies gut deutlich. In den Abbildungen sind Studierende bei der Nutzung des beschafften Systems bei einfachen Verrichtungen (wie Heben, Gehen, etc.) zu sehen.
Die Studierenden können mittels Kraft- und Druckmessungen des von der Nikolaus Koch Stiftung finanzierten MEDILOGIC-Systems sowie Videoanalysen Bewegungen und Winkel aufnehmen, analysieren und für Berechnungen heranziehen. Diese sind dann die Grundlage für spätere Orthesen-, Prothesen- oder Exoskelettentwicklungen oder andere medizin- und sporttechnische Geräte.