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AMME: Musikprojekt für Menschen mit geistiger Behinderung

Selbst musizieren, ein Musikinstrument spielen, singen oder tanzen dient der Entwicklung der Persönlichkeit in verbalen, mentalen, motorischen und seelischen Belangen und der Teilhabe in der Gesellschaft. Dies trifft auch oder besonders bei Menschen mit geistiger Behinderung zu. Letzteres wurde jedoch bisher von Politik sowie Verbänden und Schulen weitgehend vernachlässigt.

Als gemeinnütziger Verein unterstützt AMME e.V. die Ausbildung und Entwicklung von Musikern mit geistiger Behinderung und psychischer Beeinträchtigung. Im Rahmen eines Pilotprojektes in der Region Trier initiierte AMME e.V. im Jahr 2015 Kooperationen zwischen Musikschulen, Förderschulen und Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Die Teilnehmer suchen sich zunächst ihr Wunschinstrument aus und anschließend kommen die Lehrerinnen und Lehrer der Musikschulen, die eine spezielle Qualifizierung nachweisen können, wöchentlich in die Werkstatt und erteilen dort in Einzel- oder Gruppenschulungen den Musikunterricht.

Über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren konnten mit den geförderten Maßnahmen in den vier Werkstätten der Region Trier 76 Musikschülerinnen und -schüler ausgebildet werden. Hierdurch wurde diesen jungen Menschen die Chance gegeben, Musik machen zu lernen. Und viele von ihnen haben inzwischen schon bei werkstatt- und schulinternen, aber auch in öffentlichen Veranstaltungen ihr Können vor Publikum darbieten können.

Inzwischen ist AMME dabei, die positiven Erfahrungen und Ergebnisse in andere Teile von Rheinland-Pfalz zu transferieren und hat mittlerweile Kooperationen zwischen 22 Musikschulen, 28 Förderschulen und vier Werkstätten über 600 Schülerinnen und Schüler in der Musikausbildung initiiert und gefördert. Nach dem Pilotprojekt in der Region Trier und der zwischenzeitlich erfolgten Ausweitung der Aktivitäten auf Rheinland-Pfalz wird die Ausbreitung auch in anderen Bundesländern angestrebt.

 

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