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Leben retten macht Schule – „Hand aufs Herz Trier e.V.“ stattet Humboldt-Gymnasium mit Laien-Defibrillator aus

Für die wenigsten jungen Menschen ist Sterben ein Thema, und die meisten werden wohl nie in ihrem Leben Zeugen eines plötzlichen Herztods werden. Doch wenn Schülerinnen und Schüler etwas fürs Leben lernen können, dann, wie man dieses rettet. „Das ist kinderleicht“, sagt Tobias Hauptmann. Der Intensivmediziner zählt zu den Gründungsmitgliedern von „Hand aufs Herz – Trier e.V.“

„Je jünger, desto weniger Hemmungen hat ein Mensch in seinem Leben aufgebaut. Schülerinnen und Schüler können daher besonders effektiv, unvoreingenommen und motiviert neue Themen erlernen und an Erwachsene weitergeben“, weiß Dr. med. Thomas Gehrig. Der Kardiologe im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier und Zweite Vorsitzende des Vereins ergänzt: „Dies gilt besonders vor der Pubertät, also ab den Klassen 5 bis 7. Das erworbene Wissen behalten sie idealerweise ihr ganzes Leben.“ Fakt sei jedoch: in Deutschland werde zu selten im Notfall gehandelt. „Zu viele Menschen sterben durch den plötzlichen Herztod. Die sofortige Laienreanimation durch Augenzeugen kann das Überleben um das zwei- bis vierfache erhöhen“, beziffert der Mediziner.

Um mehr Menschen als bisher dazu zu befähigen, im entscheidenden Moment zu helfen und unverzüglich mit einer Herzdruckmassage zu beginnen, unterrichtete das Team von „Hand aufs Herz – Trier“ in den vergangenen Jahren bereits mehr als 2.000 Schülerinnen und Schüler darin, was zu tun ist, wenn sie einen bewusstlosen Menschen auffinden. Inzwischen konzentriert sich der Verein darauf, Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulsanitäter fortzubilden, damit diese ihr Wissen und Können an die Schülerschaft weitergeben können. Insgesamt 22 der 39 weiterführenden Schulen in der Stadt und im Landkreis, inklusive Berufs- und Förderschulen, beteiligen sich bereits. Mehr als 200 Trainingspuppen sowie zahlreiche Trainings-Defibrillatoren wurden seit Oktober 2022 vom Verein an die Schulen verteilt. Dank Spenden konnten außerdem bislang 17 Laien-Defibrillatoren, sogenannte AEDs angeschafft werden.

Am Mittwoch, 19. Juli, überreichten Dr. Thomas Gehrig und Tobias Hauptmann das erste dieser Geräte an Carsten Stiller, Schulleiter, und Amelie Schäfer, Lehrerin des Humboldt-Gymnasiums Trier. Das HGT war von Beginn an mit dabei und ist mit dem AED nun „noch herzsicherer und zusätzlich für den Notfall gerüstet“, so Dr. Gehrig. Er und Hauptmann nutzten die Gelegenheit, auch den Sponsoren und Partnern zu danken; namentlich Dr. Manfred Bitter für die Herbert & Veronika Reh Stiftung und als Vorstandsvorsitzender der Nikolaus Koch Stiftung; für letztere war auch Geschäftsführer Ivan Racic zum Pressetermin gekommen, ebenso Martin Grünen und André Polrolniczak, Vorstandsmitglieder der Sparkasse Trier. Das Brüderkrankenhaus Trier wurde durch dessen stellvertretenden Hausoberen Michael Molitor vertreten.

Weitere Informationen zum Verein und dessen Arbeit gibt es auf der Homepage: www.handaufsherztrier.de

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