Ein Phantom für den Unterricht
Bildgebungstechniken an einem lebensechten Modell erlernen – diese Möglichkeit eröffnet den Auszubildenden der MTR-Schule des Bildungsinstituts der Barmherzigen Brüder Trier ein sogenanntes Röntgenphantom. Möglich wurde die besondere Anschaffung durch die Unterstützung der Nikolaus Koch Stiftung.
Das Phantom hat sogar einen Namen: „Cornelius“ liegt bereit, die beiden Auszubildenden haben ihn in Position gebracht. Auf den ersten Blick scheint es, als läge auf der Liege ein Taucher im Neoprenanzug. Tatsächlich handelt es sich bei der Puppe, die hier alle nur kurz „Conny“ nennen und die gleich darauf in ein CT des Brüderkrankenhauses einfahren wird, um ein Phantom für den Unterricht. Dieses bietet den Auszubildenden Übungsmöglichkeiten für die Lagerungs- und Einstelltechnik in der sogenannten Projektions-Radiographie, sprich CT, und damit extrem realitätsnahe Möglichkeiten für den Unterricht.

Unterricht mit einem Phantom: Auszubildende der Trierer MTR-Schule bereiten „Cornelius“ unter fachlicher Anleitung für die realitätsnahe Untersuchung vor. Foto: BBT-Gruppe, Region Trier
„Das Besondere an diesem Phantom ist, dass sich darin ein natürliches menschliches Skelett befindet“, berichtet Christina Wysocki-Bäumer. Die Leiterin der MTR-Schule am Bildungsinstitut der Barmherzigen Brüder Trier erläutert: „Da sich auch die Umrisse von verschiedenen Organen wie Kehlkopf, Lunge, Herz und Nieren in diesem Phantom befinden, können wir mit ihm echte Röntgenaufnahmen wie beim Patienten machen.“ Die Auszubildenden erlernen so Bildgebungstechniken an einem lebensechten Modell, ohne hierdurch Patienten zu gefährden. Die jungen Menschen dürfen Fehler machen, ohne dass dies unmittelbar Konsequenzen für die Patienten hätte. „Sie können daraus lernen und dabei Patientenrisiken vermeiden. Diese Fehlerkultur ist von unschätzbarem Wert für die Weiterentwicklung der Fähigkeiten und des Verständnisses unserer zukünftigen Technologen“, erklärt Schulleiterin Christina Wysocki-Bäumer.
In der MTR-Schule werden Medizinische Technologinnen und Technologen für Radiologie ausgebildet. Diese gelten als personifiziertes Bindeglied zwischen Mensch, Medizin und Technik, wird es doch ihre spätere Aufgabe sein, selbständig nah an den Patienten und mit den Geräten für Diagnostik und bildgesteuerter Therapie zu arbeiten, berichtet Monika Serwas, Fachliche Leiterin des Bildungsinstituts der Barmherzigen Brüder Trier. MTR kommen in der diagnostischen und interventionellen Radiologie ebenso zum Einsatz wie in Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Ohne MTR wäre beispielsweise der Betrieb eines MRT oder CT undenkbar. Die Ärztliche Leitung der MTR-Schule hat der Chefarzt des Zentrums für Radiologie, Neuroradiologie, Sonographie und Nuklearmedizin, Professor Dr. med. Winfried A. Willinek inne.
Im fachpraktischen Unterricht hat sich „Conny“ längst bewährt, Lehrerteam und Auszubildende wissen das Phantom sehr zu schätzen. „Mit der Ausbildung von jungen Menschen in diesem spannenden und abwechslungsreichen Beruf möchten wir eine erstklassige Patientenversorgung sicherstellen und leisten einen Beitrag zur Gewinnung hervorragender Fachkräfte“, erklärt Markus Leineweber, Direktor Unternehmenskultur des Brüderkrankenhauses und ergänzt: „Dass unsere MTR-Schule das Röntgen-Phantom anschaffen konnte, ist allen voran das Verdienst der Nikolaus Koch Stiftung, der ich für ihre großzügige Unterstützung sehr dankbar bin.“
„Das Brüderkrankenhaus hat im Herbst 2023 eine eigene Schule für Medizinische Technologen und Technologinnen im Bereich Radiologie eröffnet, um eine zeitgemäße Ausbildung an aktuellen Schulungsmaterialien zu ermöglichen und einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit des Fachkräftebedarfs in der Region Trier zu leisten. Hierbei unterstützen wir als große regionale Bildungsstiftung sehr gerne“, ergänzt Ivan Racic, Geschäftsführer der Nikolaus Koch Stiftung.